Der heutige Morgen ist wie befürchtet…Regen und knapp über uns hängen die grauen Wolken. Die geplante Etappe über 3000 Meter hohe Pässe können wir vergessen. Also erst mal ausgiebig das reichhaltige Frühstücksbuffet genießen, denn noch gemütlich das Equipment verpacken. Nebenbei muss noch Günters Laufrad durch das Versetzen von 2 Speichen wieder lauffähig gemacht werden. Um 11 Uhr regnet es immer noch, so brechen wir dick eingehüllt in Regenklamotten auf und rollen die Straße hinab ins Tal.
Der Radweg führt vorbei am Reschensee und dann hinab ins Vinschgau bis nach Prad. Dort angekommen stoppen wir an einem Bikeshop, lassen bei Günter noch 3 neue Speichen ins Vorderrad einziehen. Hier zeigt sich ein echter Nachteil von an sich wasserdichten Bergstiefeln: was oben rein läuft steht innen drin und läuft nicht mehr ab. Klasse Sache.
Als wir zur Auffahrt in Richtung Sulden starten hört es endlich auf zu regnen. Ein Uhr nachmittags ist es inzwischen. Statt der Straßenauffahrt über Stilfs neben wir den Weg durch den Wald in Richtung Vellnairalm. Hier schraubt sich zunächst eine kleinen Teerstraße, später dann ein Schotterweg hinauf auf eine Höhe von 2000 Metern. Mit jedem Meter wird das Wetter besser und im Westen sind bereits erste Lücken in der Wolkendecke zu erkennen. Gegen drei Uhr haben wir wieder blauen Himmel und die Sonne fängt an, uns langsam zu trocknen. Irgendwann in einer Kehre öffnet sich der dichte Wald und der blick wird frei auf den in frischen weiß strahlend leuchtenden Ortler.
Nach der Alm müssen wir noch ein paar Meter auf einem welligen Trail zurück legen. Fahrbare Abschnitte werden immer wieder unterbrochen von deftigen Gegenanstiegen und steilen Schiebestücken. Erst als von Oben her der Weg von der Stieralm hinab kommt, geht es auch für uns endlich wieder abwärts. Ein flowiger Wurzeltrail durch einen wunderschönen Bergwald führt hinab bis zum Gasthof Waldruhe. Der Weg ist heute bei der Nässe extrem schwer zu Fahren, aber hochkonzentriert und immer die richtige Linie wählend gelingt es uns die Abfahrt flüssig und sicher zu Fahren.
Unser Tagesziel haben wir erreicht, auch wenn wir die Strecke aufgrund der Witterungsbedingungen stark abkürzen mussten. Es reicht gerade noch auf der Terrasse das erste Bier zu genießen, dann zwingt uns der nächste Regenschauer hinein in die gemütliche Gastwirtschaft. Für morgen ist wieder Gutes Wetter vorher gesagt, was will man mehr?
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Fotos von Tag 4
Übernachtung: Gasthof Waldruhe