Zermatt muss man sich immer würdig nähern. Dies handhabe ich auch bei meinem dritten Besuch im Ort unter dem majestätischen Matterhorn so. Das erste Mal sind wir über den Theodulpass gekommen, das zweite Mal von Täsch aus über den Europaweg und heute ist der Bahnweg rechts der Gleise des Glacier Expresses dran. Der schmale Trail mit einigen giftigen Anstiegen und ein paar wenigen Schiebepassagen kostet zwar mächtig Kraft, aber nach Zermatt auf der Straße zu fahren, kommt überhaupt nicht in Frage.

Das Wetter ist mal wieder bestens und die beeindruckende Bergwelt rings herum präsentiert sich von seiner schönsten Seite. In Zermatt angekommen steuern wir zielstrebig die Talstation der Rothornbahn an. kurze Preisvergleich: einfache Fahrt 56,-CHF, Tagesticket 66,-CHF. OK, dann eben zur Rothorn, dafür aber richtig.

Das Unterrothorn ist mit 3100 Metern der höchste Punkt der Schweiz, den man mit dem Bike fahrend erreichen kann. Aber eben nur kann, von müssen ist nämlich nicht die Rede. Dafür gibts ja glücklicherweise die Seilbahn. Diese teilt sich in 3 Sektionen auf, von der die erste in einem Schrägaufzug unter der Erde nach oben führt. Weiter oben gibt es noch eine Kabinenbahn von Sunnegga zum Blauherd und letztendlich die große Gondel bis hinauf zum Gipfel.

Vertical Ride

Bereits 2007 haben wir hier diesen Trail entdeckt und die Spitzkehren des Trails gezählt. 86 Stück, davon theoretisch über 80 fahrbar. Der feuchte Traum jedes Singetrailbikers und Kurvenfetischisten. Der Alptraum für Biker mit Höhenangst und für solche, die Ihr Bike im alpinen Gelände nicht akribisch und präzise bewegen können. Ganz legal vermutlich auch nicht, dient der Weg doch eigentlich nur einer etwaigen Evakuierung der Seilbahn. Zudem herrscht stellenweise etwas Steinschlaggefahr, was ein befahren mit dem Bike eigentlich verbietet. Vor allem wenn sich Personen auf dem Weg befinden. Wir wägen ab, es ist nichts los heute, die Gruppe ist stark und fahrtechnisch versiert, jeder von uns weiß worauf er sich einlässt und kann aufhören, wo es zu gefährlich wird. Im Angesicht zu Angesicht mit dem mächtigen Matterhorn beginnen wir Kurve um Kurve zu knacken. Treppensektionen, Felspassagen, Absätze. Fahrtechnik vom Feinsten. Absoluter Expertenmodus, das hier ist sicher kein Kindergeburtstag.

Traumblicke auf dem Gratweg

Wir kommen sicher unten an und hatten alle unseren Spaß. 83 Kehren sind fahrbar…mein Fazit am Schluss.

Weiter geht die Tour auf fowigen Trails zurück nach Sunnegga. Wege gibt es viele, alle machen Spaß und die Bahn bringt uns immer wieder nach oben. Dann noch mal ganz nach unten nach Zermatt und zum Abschluss über einen spektakulären Grat in Richtung Europaweg.

grobes Terrain

Stellenweise ausgesetzt, mit absurden Sektionen aber meist flüssig und sicher befahrbar. Stellenweise meint man fast, hinter der nächsten Kuppe würde man abheben…”Willkommen bei der Air Zermatt, Ihre Schwimmwesten finden Sie unter Ihrem Sattel”. Gegenüber Weißhorn und Matterhorn.

Schüsselstelle auf dem Grat

Zermatt wird seinem Ruf als Top-Destination für alpine Bikeabenteuer heute wieder mal voll gerecht. Die Rückfahrt auf dem Europaweg im Abendlicht und die anschließende Abfahrt durch den Lärchenwald nach Täsch rundet den unvergesslichen Tag ab.

Ein krönender Abschluss nach einer spannenden und abwechslungsreichen Woche im Wallis.

Link: Webcam Rothorn

3 Gedanken zu „Rothorn Paradise“
  1. Super Bilder!
    Das Rothorn ist echt eine Reise wert.
    Wir sind vieles zwar noch zu Fuss runter,
    aber wir kommen wieder.
    Danke auch nochmal für den Tip zum Aufstieg auf den Augstbordpass, war auch ne schöne Abfahrt.

    Ride on
    Chris

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