Täsch – Europaweg – Sunnegga – Blauherd – Riffelalp – Zermatt

Kurz nach 7.00 Uhr klopft es an meiner Tür. Nach einer schlaflosen Nacht habe ich heute doch glatt denn Sonnenaufgang verpennt. Ich schaue aus dem Fenster: blauer Himmel, Nebelfetzen. Das miese Regenwetter von gestern hat sich wohl verzogen. Also schnell raus aus den Federn und auf zum Frühstücksbuffet.

Das Essen hier ist gut und reichhaltig. Ordentlich gestärkt machen wir uns heute auf, das Ziel unserer Tour zu erreichen. Zunächst ist die Auffahrt zum Europaweg auf Schotter zur bewältigen. Serpentine um Serpentine schrauben wir uns nach oben. Immer mehr Gipfel der imposanten Bergwelt erscheinen rund um uns herum, und dann steht er plötzlich vor uns, der Berg der Berge, das magische Matterhorn. Spontan stoße ich einen Freudenschrei aus. Über 7 Tage haben wir uns gequält und geschunden für diesen Augenblick. Ebenmäßig und majestätisch steht der da, seine  Spitze mit frischem Pulverschnee bedeckt. Beeindruckend!

Es geht weiter nach oben, noch 15 Minuten genießen wir den Matterhornblick, dann verschwindet die Spitze des Berges langsam hinter einer Wolke.

Als wir den Europaweg letztlich erreichen ist das Matterhorn leider komplett im Nebel verschwunden. Heute morgen ist auf dem sonst stark von Wanderern frequentierten Weg nichts los. Vor uns ergreift eine ganze Herde von Gämsen die Flucht den Hang hinab. Wir fahren den schönen immer wieder steigenden und fallenden Trail entlang. Immer mehr imposante Berge kommen zum Vorschein. Links hinter uns der höchste innerschweizer Berg, der Dom. Rechts hinten das Zinalrothorn und vor uns natürlich breit und mächtig das Breithorn. Wir betreten die Arena der 4000er. Immer wieder halten wir an, um diese einzigartige Kulisse auf uns wirken zu lassen und Fotos zu machen. Schließlich erreichen wir die Seilbahnstation Sunnegga auf 2288 Metern. Hier könnte man bequem mit der Gondel hinauf aufs Unterrothorn, hätte man nicht gestern die letzten Schweizer Franken in der Pizzeria gelassen. Also ist wieder einmal Tragen der Bikes angesagt. Unterhalb der Rothornbahn sind einige Fußgänger unterwegs, die uns verwundert bei unserem Treiben beobachten. Wir lassen es gemütlich angehen und knapp unterhalb der Station Blauherd haben wir genug von der Schlepperei. Wir beschließen dass wir hier und jetzt das Ziel der Transzwiss 2008 erreicht haben: es ist geschafft:

Im Osten steht mächtig das Rimpfischhorn und einige benachtbarte vereiste Gipfel. Nachdem wir einige Zeit faul auf der Wiese rum gelegen haben fangen einige Wolken an, die Sonne zu verschleiern. Zudem weht ein kalter Wind. Auf uns wartet nun noch eine Trailabfahrt ins Tal zwischen Rothorn und Gornergrat. Unzählige Spitzkehren machen Spaß. Am Grindjisee beschließen wir noch einige Kilometer auf dem Schotterweg unterhalb des Gornergrates entlang zu fahren.  An der Riffelalp kommt von oben her eine Downhillstrecke herunter. Der Weg ist aber fast eben, so fahren wir noch ein ganzes Stück hinauf, schieben ein paar Meter hoch bis wir schlussendlich bei Dristelen beschließen umzukehren. Es geht zurück auf Trails zur Riffelalp und danach folgt die Abfahrt nach Zermatt durch den Wald.

Dann fabrizieren wir fast schon im Tal angekommen einen kurzen Verfahrer zum Schluss bei der Gornerschlucht. Statt links nach Furi abzubiegen, landen wir auf einem steilen, nassen und mit Holzbalken und -stufen Wanderweg. Aber auch dieses Hindernis ist nach einigen Minuten überwunden und wir erreichen schließlich unser Ziel Zermatt. Wir feiern das Tourende auf dem Kirchplatz, decken uns am Bankomaten mit frischen Bargeld für die Heimreise ein. In einer Bäckerei nebenan werden kurz noch ein paar Leckereien besorgt und an Ort und Stelle verdrückt.

Danach folgt die Heimreise:

-Mit dem Bike auf Straße nach Visp
-Mit dem Zug über Zürich nach Davos
-und schließlich per Auto bis nach Hause
…nach knapp 10 Stunden erreichen wir schließlich unsere Heimat in Aalen

Fazit Tag 8:

Würdiger Abschluss einer fantastischen Tour. Die Landschaft rund um Zermatt und die traumhaften Trails stellen eines der lohnendsten Ziele, welches ein Alpencross überhaupt haben kann dar. Un eines wird uns allen klar: Wer einmal in Zermatt war, wird wieder dorthin zurück kehren…viele Male, garantiert.

Bilder:

Alle Fotos von Tag 8

GPS:

Track und Höhendiagramm bei GPSies.com

Statistik Tag 7:

1500 Höhenmeter
davon 350 Höhenmeter getragen und geschoben
64 km
5:11 h Fahrzeit
7:30 h unterwegs mit dem Bike

Karten:

Kümmerly + Frey Wanderkarte 24, Zermatt – Saas Fee – Grächen – Visp – Simplon

Kompass Wanderkarte 117, Zermatt – Saas Fee