Wir sitzen gemütlich beim Bier auf dem Campingplatz und studieren die Wanderkarte mit den Trails um uns herum. Wieder einmal suchen wir die roten Linien mit möglichst viel Zacken, die eine schöne Singletrailabfahrt versprechen. Dann passiert es, mir fällt der Name dieses Joches auf. Michael hat es auch schon entdeckt. Die Entscheidung ist schnell getroffen, da müssen wir hin!
Das ist das erste mal, dass wir einen Pass mit dem Bike befahren wollen, nur weil uns der Name auf der Karte aufgefallen ist. Das Hundsarschjoch klingt irgendwie schon merkwürdig. Gesagt getan, also los. Wir starten um pünktlich um 9.00 Uhr am Hopfensee und fahren Richtung Vils. Am Alatsee überfahren wir die grüne Grenze nach Österreich. Gleich hinter Vils dominiert ein mächtiger Steinbruch das Landschaftsbild. Dahinter führt ein Schotterweg 350 Höhenmeter hinauf zur Vilser Alpe auf 1228 m. Die Sonne brennt heute unbarmherzig und es ist schwül und heiß. So ist der Brunnen an der Alm eine willkommene Abkühlung. Ich nutze das klare Bergwasser schnell auch noch dazu, mein Unterrohr zu putzen. Ich ernte dafür zunächst nur Spott von meinen Begleitern Michael, Günter und Matze. Doch Unterrohr putzen dient nicht dazu das Logo des Bikes sichtbar zu machen, sondern um beim nun anstehenden Tragestück hinauf zum Hundsarschjoch nicht den ganzen Dreck im Genick zu haben.

Dreck im Nacken
Dreck im Nacken

Die 400 Höhenmeter auf dem steilen Trail bringen wir in knapp 40 Minuten hinter uns. An einigen Stellen erschweren tief hängende Äste der Latschenkiefern das Tragen. Schließlich erreichen wir das 1600 m hoch gelegene Joch. Es ist ein unscheinbarer Übergang zwischen dem Vilser Kegel und der großen Schlicke. Nicht einmal ein Namensschild ziert den Pass  mit dem eigenartigen Namen. Wir fragen uns, was wohl für eine Geschichte hinter dieser Bezeichnung steckt? Eine mögliche Erklärung habe ich hier gefunden.

Hundsarschjoch
Hundsarschjoch

Aufgrund unseres etwas knappen Zeitbudgets entscheiden wir uns hier schweren Herzens gegen die Besteigung des 1831 Meter hohen Vilser Kegels und fahren stattdessen in Richtung Osten ab. Es schmerzt zwar, den Gipfel direkt vor Augen zu haben und diesen nicht zu erreichen. Aber auch heute zählt neben dem Gipfel halt auch mal wieder der Spruch: “der Weg ist das Ziel”. Der Trail ist anspruchsvoll, verblockt und verwurzelt. Zudem fahren wir oft auf lockerem Schotter und auf nassem Untergrund. Der schmale Wanderweg macht Spaß und kreuzt bei 1200 m erstmals den Schotterweg. Eine Serpentine schneiden wir noch ab, dann ist der Spaß vorbei.

Fazit:

Netter Übergang von Vils und nach Vils. In der Gegenrichtung sicher ebenso einfach machbar und von der Abfahrt her vermutlich ein bisschen interessanter und anspruchsvoller.

GPS:

in Arbeit

Karte:

Kompass Karte 4, Füssen Ausserfern

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