…warum man im Winter nicht Mountainbiken kann

1 Im Winter ist es kalt
Falsch! Mit der richtigen Kleidung kann man sehr wohl auch im Winter auf Mountainbiketour gehen. Selbst für eingefleischte Frostbeulen gibt es inzwischen von der Schuhheizung bis zur Merinounterwäsche und elektrischen Heizgriffen fast alles was warm macht. Man sollte allerdings niemals den Fehler machen, zu viel anzuziehen. Denn ist man erst einmal nass geschwitzt wird´s wirklich frisch. Daher immer nur so viel anziehen, dass man leicht friert und gar nicht erst anfängt zu schwitzen. Eine warme Jacke und bei längeren Touren ein Satz frische und trockene Unterwäsche gehört jedoch bei jeder Tour in den Rucksack.

2 Im Winter ist es matschig
Falsch! Schneematsch gibt es nur auf Straßen, wenn versucht wird die weiße Pracht mit Salz zu bekämpfen. Deshalb fährt man als Mountainbiker auch im Wald und nicht auf salzverseuchten Straßen. Im Wald kann es dagegen schon vorkommen, dass Wege an manchen Tagen mangels Frost, nach Regenfällen, bei Tauwetter oder durch Forstarbeiten sehr feucht und dreckig sind. Hier lohnt es eine gute Tourenplanung zu machen. Feuchte Nordhänge befährt man am besten bei Frost. Viele sonnige Südhänge sind dagegen meist schneefrei und trocken. Zur Not lässt man eben auch mal einen Singletrail aus und schont Ihn.

3 Im Winter ist es gefährlich
Falsch! Die Bedingungen beim Mountainbiken im Winter sind anders. Schnee und Eis kann man mit der richtigen Ausrüstung wie Spikesreifen und Fatbikes beherrschen. Feuchte und rutschige Passagen schulen das Fahrkönnen und erfordern eine präzise Fahrweise. Im Winter zeigt sich, wer wirklich gut Mountainbiken kann. Was man im Winter lernt und schult kann man im Sommer anwenden und auch dort sein Können verbessern. Dazu kommt, dass man im Winter meist viel langsamer unterwegs ist als im Sommer. Das reduziert ebenfalls das Sturzrisiko. Und zu guter Letzt: ein Abflug in den fluffig weichen Pulverschnee geht meist glimpflicher aus, als ein Sturz in kurzen Sommerklamotten im Schotter.

auch technische Trails sind kein Problem

4 Im Winter geht mein Fahrrad kaputt
Falsch! Feuchtigkeit, Dreck und Salz setzen dem Material zu, keine Frage. Allerdings kann durch gründliche Reinigung und regelmäßige Wartung vorzeitigem Verschleiß vorgebeugt werden. Mit einigen kleinen Grundregeln schützt man sein teures Mountainbike ganz gut vor den harten Umwelteinflüssen. Salz meiden, also keine Fahrt auf der Straße und kein Transport auf dem Heckträger des Autos. Kommt trotzdem mal Salz ans Bike, muss es spätestens nach der Tour einfach abgespült werden. Verschleißteile wie Bremsbeläge, Kette und Schaltzüge müssen eh regelmäßig ersetzt werden. Das macht man dann am Besten im Frühjahr nach der Winterbikesaison. Bei Schnee wird das Mountainbike nicht mal schmutzig. Nur die Kette muss regelmäßig geölt werden.

5 Im Winter wird man draußen krank
Falsch! Sport an der frischen Luft stärkt das Immunsystem. Zudem werden auf jeder Mountainbiketour im Schnee Unmengen an Glückshormonen freigesetzt und man hat immer einen Grund zu Lachen. Tausende von funkelnden Schneekristallen und strahlender Sonnenschein sind zudem unersetzliche Glücksboten. Wer dagegen in der stickigen Bude hockt, sich zu wenig bewegt und auf den Spaß einer guten Tour im Gelände verzichtet hat spätestens nach ein paar Tagen ein mentales Problem.

6 Im Winter macht man andere Sportarten
Falsch! Kann man machen, muss man nicht. Mit einem Mountainbike kann jede Tour vor der eigenen Haustüre starten. Man muss sich nicht erst mit zig tausend anderen in den Stau stellen, keinen Parkplatz finden, um dann am Lift anzustehen. Klar sind Skitouren, Langlauf, Skating und Schlittschuhfahren im Winter toll. Doch für all diese Sportarten braucht man gute Bedingungen, das richtige Wetter und ausreichend Schnee (oder eine Eisfläche). Mit dem Mountainbike ist man dagegen völlig unabhängig und kann zum Beispiel im Tal ohne Schnee starten, dann eine wunderbare Schneetour am Berg machen und am Ende wieder entspannt zurück rollen. Auch kombinierte Touren, bei denen man das Mountainbike an der Schneegrenze abstellt können sehr sinnvoll und schön sein. Und klar, man kann das Mountainbiken im Winter wunderschön mit Indoor-Sportarten kombinieren und ergänzen. So ist der Besuch im Fitnessstudio oder der Yoga-Kurs ganz sicher kein Ersatz, aber eine sinnvolle Ergänzung.

7 Im Winter ist es viel zu früh dunkel
Falsch! Auch im Winter ist es jeden Tag einige Stunden lang hell. Mit etwas Organisation kann man auch mit einem Vollzeitjob mehrmals pro Woche eine Mountainbiketour bei Tageslicht unternehmen. Sei es die frühmorgendliche Sonnenaufgangstour, der Weg zur Arbeit, die verlängerte Mittagspause oder die ausgiebige Wochenendtour, alles ist möglich. Notwenige Dinge wie Einkaufen, Putzen und das Treffen mit Freunden wird auf die Abendstunden verschoben. Wer zudem die Chance hat Homeoffice zu machen und seine Arbeitszeiten weitgehend frei einteilen kann gehört absolut zu den Gewinnern. Dennoch sollte bei jeder Tour am Nachmittag für Notfälle eine gute Beleuchtung mit an Bord sein. Berufspendler können zudem bei Dunkelheit Nebenstraßen und Forstwege nutzen, um auch im Winter mit dem Rad zur Arbeit zu kommen.

bei Nacht

8 Im Winter stört am Tiere
Falsch! Klar brauchen Wald- und Wildtiere ihre Ruhe im Winter. Da Mountainbiken eine weggebundene Sportart ist und viele dieser Wege im Schnee überhaupt nicht nutzbar sind, ist der Einfluss auf die Tierwelt vergleichbar mit dem von anderen Besuchern am Berg oder im Wald. Das Wild gewöhnt sich dort, wo regelmäßig Menschen unterwegs sind, sehr schnell an diese. Das Befahren von vorhandenen und regelmäßig benutzten Wegen stellt somit keine Beeinträchtigung der Tierwelt dar. Das Fahren bei Nacht oder in der Dämmerung stellt mancherorts in der Tat ein Problem dar und sollte daher nach Möglichkeit, wenn überhaupt, nicht regelmäßig durchgeführt werden.

9 Im Winter strengt das Mountainbiken zu sehr an
Falsch! Schnee bremst, viel Schnee bremst noch mehr und zu viel Schnee macht Mountainbiken unmöglich. Bei Schnee kann man mit einem Fatbike fahren, bei vereisten Waldwegen kommen Spikes zum Einsatz. Viele Wege im Wald sind bereits wenige Stunden nach dem letzten Schneefall geräumt oder es hat sich eine gut befahrbare Fuß- oder Fahrspur eingetrampelt. Für Auffahrten weicht man grundsätzlich auf gut befahrbare Wege aus und bergab kann man sogar bis zu einer Schneehöhe von 40 cm noch gut fahren. Im Sommer langweilige und uninteressante Schotterwege verwandeln sich im Winter oft in ein sagenhaftes Singletrailnetz, das nur darauf wartet, entdeckt und befahren zu werden.

10 Im Winter hinterlässt man Spuren
Richtig! Allerdings gibt es kein schöneres Erlebnis als einen Trail zu entdecken, den man als Erster befährt. Die Befahrung einer Firstline ist immer ein Privileg. Mit dem Mountainbike oder dem Fatbike eine Spur in den frischen Pulverschnee zu fahren ist einfach genial. Einmal der Erste sein! Wow! Und nach dem nächsten Schneefall gibt es eine Neue Chance. Nix wie raus, vielleicht klappt es dieses Mal. Zudem ist es immer Lustig bereits eine Spur im Schnee zu entdecken. Welchen Reifen fährt der Mountainbiker? Wo kommt er her, wo will er hin. War es vielleicht sogar ein Bekannter oder ein Arbeitskollege? Nachdem der Schnee geschmolzen ist, verschwinden alle Spuren. Nur die Erinnerung an den Winter bleibt, und die Vorfreude auf den nächsten Winter! Welch schöne Spur!
Eine lustige Beobachtung zum Abschluss: viele Wildtiere nutzen die Spuren, die man mit dem Fatbike im Schnee hinterlässt gerne. Scheint für sie bequemer zu sein, als sich durch den tiefen Schnee zu quälen…

Spur im Schnee

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