…Mountainbiken beginnt dort wo der Kiesweg aufhört…
Wir sind im Triglav Nationalpark in Slowenien, genauer gesagt am Bohinjsko See.
Abends hat es geregnet, die Nacht war kalt…über dem Wasser hat sich Nebel gebildet.
Ich fahre mit dem Bike in Richtung Wasserfall am Ende des Talkessels.
Leider muß man für die letzten Meter des Weges Eintritt bezahlen, also zurück in Richtung Campingplatz.
Es geht auf einem Wanderweg flott ins Tal zurück. Der Trail am Nordufer des Sees ist für Biker gesperrt, bleibt also nur die Straße am Südufer.
Dann fahre ich eine breite Schotterstraße den Berg hinauf. Die Sonne brennt jetzt unbarmherzig, die Luft ist schwül, der Schweiß rennt inStrömen…alles klebt.
Ich folge einer ausgeschilderten Mountainbike-Route. Diese endet irgendwann mitten im Wald. Klasse, 700 Meter im Wald hoch, ohne einmal auf den See blicken zu können und dann auf Schotter zurück…komische Ideen haben die hier…
Aber zum Glück gibt es Wanderkarten, die mehr verraten: Am Ende des Kiesweges tangiert ein Trail den Weg. Ich folge diesem zunächst noch ein Stück den Berg hinauf, aber schon bald wird der Weg steil und unfahrbar…also kehrt und abwärts.
Ein wunderbar flowiger Trail führt hinab zur heute geschlossenen Hütte Vogarju. Einige steile Passagen und feuchte Wurzelstöcke erheben die Schwierigkeit stellenweise auf S3 Niveau, aber der Weg ist durchschnittlich mit S1 zu bewerten.
Ab der Hütte gehts auf einem Karrenweg weiter. Zunächst ziemlich flach, teilweise über relativ offenes Gelände, dann taucht der Weg in den Wald ein. Der Blick auf die Topografie hat mir heute morgen von andern Seeufer schon verraten: ab hier geht´s steil bergab.
Was nun folgt hätte ich hier im Wald aber nicht zu erträumen gewagt, ein Trail, der sich in Puncto Schwierigkeit und Charakter kaum vom berühmten 601er am Gardasee unterscheidet.
Über 500 hm geht es fortan auf rund geschliffen, kopfgroßen Felsbrocken ins
Tal. Enge Kehren wechseln sich ab mit heftigen Stufen…Fullygelände bis S3.
Ich bin mit meinem Hardtail voll am Anschlag, die Gabel ist eingetaucht, die Hände schmerzen vom Bremsen mit den viel zu schwachen V-Brakes.
Hier mit meinem Enduro, ein Traum…
Irgendwann spuckt mich der Trail auf dem Schotterweg aus, den ich vorhin hoch gefahren bin. Ich quere diesen, folge einem weiteren Trail bis hinab nach Stara Fuzina.
Wow, was sich hier alles im Wald versteckt…