Das Laufen:
Ich tu es weil ich ja gesagt habe, ja zum Stadtlauf. Mal was Neues ausprobieren, mal was mit Kollegen machen.
Ich laufe los, es ist heiß, bald schon kommt der Durst. Der Asphalt tut weh, die Steigungen tun weg und bergab tut es besonders weh, aber es geht.
Ich strenge mich an, ich schwitze, ich kämpfe. Die Kondition passt, die Muskeln nicht, der Kopf sagt ja, der Körper nein.
Das Erfolgserlebnis bleibt aus, keine Belohnung, kein Kick, kein Adrenalin, kein Dopamin.
Aber ich laufe, weil ich mich dafür entschieden habe es zu tun. Nach einer halben Stunde, nach nur 7 Kilometern sagen mir meine Oberschenkel: Stopp.
Dann beginnen die Knie zu Schmerzen, am großen Zeh bildet sich eine Blase.
Die Hände werden kalt, der Rücken tut weh, dann auch noch die Waden und zum Schluss der Po.
Nach 8 km geht es bergab mit mir , jetzt sind die Schmerzen in den Oberschenkeln kaum noch auszuhalten.
Nach 9 km bekomme ich Krämpfe, rennen geht nicht mehr..eigentlich, ich renne weiter
nach 10 km ist Schluss, ich kann nur noch gehen…eher rumkriechen.
Geschafft, der Schmerz bleibt, der Erfolg bleibt aus.
Dann steige ich aufs Rad, meine Heimat, meine Aufgabe… da wo ich eben hin gehöre.
Es geht, aber ich spüre das Laufen immer noch. Der Oberschenkel tut nicht so wie er soll, das Knie schmerzt und die Blase am großen Zeh spüre ich ständig.
Die Waden sind schwach, der Rücken schmerzt immer noch.
Meine Energie habe ich auch schon verbraucht, also geht es auch nicht so schnell wie sonst. Und es macht keinen Spaß mehr.
Warum ?
Darum:
Ich mache es nicht weil ich es will.
Aber weil ich mich dafür entschieden habe.
Aber ich muss es wohl trotzdem tun, die Schmerzen ertragen und hoffen das die Wunden heilen und keine hässlichen Narben zurück bleiben…
Ja, ich habe es getan, den Stadtlauf überlebt. Trotz Verletzung am Knöchel, Trotz Erkältung, Schmerz und Atemnot.
Ich habe weniger als 50 Minuten für die 10 km gebraucht, der Sieger des Stadtlaufes in Aalen gerade mal 32 Minuten
Und irgendwie war es doch toll.
Aber meine große Passion wird das Laufen sicher niemals werden.
Links:
Toll , dass Du dennoch nicht aufgegeben hast. Man muss auch nicht alles können.
Ich lese gerne Deine Berichte, die Du schreibst wenn Du mit dem MTB unterwegs warst und tolle Touren gemacht hast.
Vor 10 Jahren habe ich mit dem Laufen angefangen und davor bin ich nur Rennrad gefahren. Jetzt kombiniere ich das MTB, Laufen und Rennrad. Es klappt gut aber so eine tolle Technik wie Du beherrsche ich leider nicht. Ich kann darüber nur staunen 🙂
Viele Grüße Jessica