“Willkommen bei den Davos Klosters Bergbahnen, liebe Wanderer, rechnen sie auf den Wanderwegen mit Mountainbikern. Wir setzen auf gegenseitige Toleranz und Rücksichtnahme” begrüßt und eine freundliche Stimme aus dem Lautsprecher der Parsenbahn. Die meisten Fahrgäste sind allerdings wirklich mit Bike auf dem Weg nach oben.

In Davos lockt bereits seit mehreren Jahren die bekannte Bahnentour viele Biker aus dem In- und Ausland an. Mit nur einem Ticket können derzeit 4 Bergbahnen für einen bequemen und schnellen Aufstieg auf den Berg genutzt werden. Oben warten dann mehrere Höhenwege, unzählige Abfahrtsvarianten und der eine oder andere Gipfel auf die bezwingung mit dem Mountainbike. In Summe ist es theoretisch möglich an einem tag über 10000 Höhenmeter Downhill zu absolvieren. da unsere Gruppe heute aber aus 13 Personen besteht sind unsere Abitionen nicht ganz so hoch gesteckt. Als Auftakt muss aber dann doch erst einmal ein Gipfel bezwungen werden. Auf dem Höhenweg erreichen wir über den Strelapass die Latschüelfurgga und schließlich das Chörbschhorn. Mit 2651 Metern schon gleich mal der höchste Punkt der Tour. Während der Höhenweg meist noch fahrbar ist, muss der Gipfel das Bike tragend bezwungen werden. Oben erwartet uns dann eine lange und flowige Abfahrt ins Tal. das Wetter ist bestens, die Trails sind staubtrocken und gut zu befahren. Leider haben einige Biker, die von hier oben abgefahren sind leider nie gelernt sich im anspruchsvollen und sensiblem alpinen Singletrailgelände richtig und wegeschonend zu bewegen. Viele Kurven sind abgeschnitten, zusammengebremst und ganze Singletrail-Serpentinenpassagen werden offensichtlich in der Falllinie abgekürzt. Schade, wirklich schade.

Nachdem wir den Talgrund gequert haben wartet die zweite Seilbahn auf uns. Es geht hinauf auf das Rinerhorn. Oben an der bergstation ist erstmal eines ausgiebige Mittagspause angesagt, bevor es auf einem flowigen und schönen waldtrail hinab ins Sertigtal geht. Abermals steueren wir danach die Parsennbahn an, biegen aber kurz nach der Bergstation nach Osten ab um in Richtung Wolfgang abzufahren. der erste Teil verläuft ziemlich unspektakulär durch die geröllwüste des Skigebietes, bis dann irgendwann ganz unschienbar ein Singletrail nach rechts abzweigt. Dieser Trail ist wirklich ein absoluter Holy Trail. Technisch anspruchsvoll, mit Spitzkehren, Felspassagen und dann immer wieder flowig und schnell zu fahren. Hinab nach Klosters ist dann noch ein kurzer gegenanstieg zu bewältigen, bevor man auf der anderen Bachseite auf einer neu angelegten Bikestrecke direkt zur Gotschnagrat Talstation gelangt. 2x Seilbahn fahren, schon wieder steht man ganz oben. Und wieder hat man die Qual der Wahl zwischen mehreren Abfahrten. Nochmals fahren wir auf einem alpinen Trail hinab ins Tal, um dann an der Mittelstation auf die ausgebaute Bikeparkstrecke zu wechseln. Hier erwarten uns ziemlich lange Northshore Trails, die eigentlich völlig sinnlos in den Hang gezimmert wurden. Wer das Fahren auf alpinen Trails mit komplexen Schwierigkeiten gewohnt ist, der wird an diesen Bretterwegen nicht wirklich Gefallen finden. Weiter unten besteht die Strecke aus vielen extra aufgeschütteten Sprüngen, Tables, Doubles und Anliegern. Hier kann man sich langsam an etwas Airtime herantasten. In Klosters beenden wir heute die Bahnentour rund um Davos. Das Wetter hat sich von seiner besten Seite gezeigt. Wir konnten lediglich knapp über 5000 Höhenmeter der Tour abfahren, die Madrisabahn gegenüber mussten wir ganz auslassen. Trotz einiger Wehrmutstropfen ein ganz und ganz gelungener Tag in Davos und sicher nicht mein letzter Besuch in diesem Bikerevier.

 

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