Erstmal müssen wir heute das Land des „bösen Bauers“ vom Brenner überqueren. Der alte Herr hat zwar inzwischen das zeitliche gesegnet, aber das Grundstück über den der bequeme Schotterweg führt darf immer noch nicht befahren werden. Inzwischen gibt es für Mountainbiker die hinauf zur Brennergrenzkammstraße wollen eine Umleitung, aber diese muss man sich mühsam per Schieberei erarbeiten. Wir gehen das Risiko ein, queren das „Feindesland“ und finden dann kurz hinter der Grenze einen schönen, aber bei der Nässe nach dem Regen der vergangenen Nacht nicht ganz einfach zu fahrenden Trail hinunter zum Brenner.
Die nächste Herausforderung ist die Überquerung der Autobahn und der vielen Eisenbahngleise, um den Schotterweg in Richtung Flatschjoch zu erreichen. Es bleibt uns nichts anders übrig, als zunächst ein ganzes Stück hinab Richtung Sterzing zu fahren, dann die erste Unterführung zu nehmen und auf der anderen Seite der „Talsperre“ wieder hinauf zu radeln. Nachdem auch diese Hindernis überwunden ist, verstummt der Verkehrslärm des Brennerpasses mit jeder Serpentine mehr und mehr. Langsam wird der Bergwald lichter und die Auffahrt steiler und steiler. Nach der 1601 m hoch gelegene n Luegeralm müssen wir die Mountainbikes immer wieder schieben.
Ab einer Höhe von 2000 Metern haben wir zudem immer wieder mit den Resten des Wintereinbruches von letzter Woche zu kämpfen. Trotz Tauwetter und Schneematsch gelingt es uns aber ganz gut das zugige, kalte und 2395 m hohe Flatschjoch zu erreichen. Nach einer kurzen Pause geht’s auf einem Singletrail in Richtung Pfitscher Tal. Der Weg ist zunächst technisch anspruchsvoll, nass und oben zu allem Überfluss auch noch schneebedeckt. Ich komme ganz gut mit den erschwerten Bedingungen zurecht, während Kerstin ordentlich zu kämpfen hat.
Zum Glück haben wir die Schneegrenze bald erreicht und der Trail wird mit jedem Meter flüssiger zu fahren. Im Bergwald finden wir noch einen sehr schönen Abschnitt mit zahlreichen Spitzkehren, der uns bis ganz nach unten ins Tal bringt. Obwohl es erst früh am Nachmittag ist und inzwischen wieder die Sonne scheint, können wir heute nicht mehr weiter fahren. Auf dem Weg hinauf zum Pfunderer Joch gibt es nämlich keine Übernachtungsoption mehr. Deshalb bleiben wir heute im kleine Gasthof Alpenrose in Kematen. Gemütlich lassen wir den Nachmittag auf der Terrasse in der Sonne ausklingen…
Übernachtung:
Kematen 66
I-39049 Pfitsch (BZ)
Italien
Tel.: +39 0472 646029
Fax: +39 0472 646029
info@gasthof-alpenrose.it
Buchtipp: