Was bleibt am Ende einer Reise? Man nimmt noch das mit, was sowieso am Weg liegt. Aus diesem Grund sind wir gestern noch bis Ried gefahren und kurbeln am Vormittag aus dem Inntal nach Serfaus hoch. Schnell verlassen wir die Hauptstraße und fahren auf Nebenstraßen und über Schotterwege zur Talstation der Seilbahn. Mit einer Einzelfahrt wollen wir hoch zum Frommestrail.
20. Trails rocken
Mit dem Mountainbike Trails zu fahren, ist so ziemlich beste Art und Weise den Tag zu verbringen. Es soll ja tatsächlich noch Menschen geben, die die schönste Sportart der Welt nich nicht ausprobiert haben. Völlig unverständlich! Das ist in etwa so, als würde man gleichzeitig auf Essen, Trinken und ein bequemes Bett zum Schafen verzichten!
Wir haben heute dagegen nochmal richtig gelebt und den Frommestrail ausprobiert.
Oben angekommen kurbeln wir zunächst noch ein Stück nach oben zur Aussichtplattform an der Bergstation der Almbahn auf 2.600 Metern Höhe. Hier beginnt der 1.615 Meter lange Almtrail und führt durch atemberaubendes, hochalpines Gelände zum 168 Meter tiefergelegenen Fisser Joch. Mit viel Flow und einer grandiosen Aussicht auf die umliegenden Berggipfel und das Inntal.
Danach widmen wir uns dem Frommestrail.
21. Berge
Berge sind der Inbegriff des Sinns. Sie sind da, um bestiegen zu werden. Sie sind die Quelle des Wassers und Ursprung vieler Wege und Pfade. Sie bestimmen das Wetter, sind anmutig, schön und manchmal auch gefährlich und furchteinflößend.
Zwischen den Bergen finden wir Pässe und Jöcher, Berge können trennen und zugleich verbinden. Sie sind Lebensraum und Lebensgrundlage. Für mich sind sie immer auch Inspiration. In jedem Bergpanorama entdecke ich Gipfel, Pässe und Wege, die ich mit unvergesslichen Erlebnissen verbinde. Mit Geschichten, Kameradschaft, Leid und Leidenschaft. Und es gibt bei jeder Reise Aufgaben und Pläne für das nächste Mal. Bis bald…
Es ist ja ganz nett im Bikepark Serfaus Fiss Ladis
Allerdings haben uns persönlich die hochalpinen Touren der letzten Tage noch deutlich besser gefallen. Der Frommestrail wird erst unterhalb der Frommesalm wirklich interessant. Leider ist er kurz danach schon zu Ende. Zum Abschluss haben wir noch eine alten Almweg hinunter zum Inn entdeckt, der richtig viel Spaß gemacht hat.
Auffahrt von Ried bis Fiss mit dem Mountainbike, Seilbahn bis zum Schönjoch, mit dem Bike zum Zwölferkopf, dann Almtrail, Frommestrail, nochmal hoch zur Frommesalm, den letzten Abschnitt ein zweites Mal und finale Abfahrt zum Inn.
22. Offline
Mal abschalten. Handy aus, keine Glotze, keine Zeitung, keine Nachrichten. Einfach mal nur bei sich selbst sein, beim Partner, in der Natur auf dem Mountainbike. Keine Ablenkung, voller Fokus auf die Herausforderungen des Tages. Sturzfrei anspruchsvolle Abfahrten meistern, den Kopf bei der Sache haben. Das Büro, die Arbeit, alle Sorgen, Nöte und Probleme mal beiseite legen. Was zählt ist die Tagesetappe, das Abendessen, der Platz zum Schlafen. Ankommen, bevor es dunkel wird und voll und ganz bei der Sache sein. Das gelingt perfekt, wenn man entschleunigt mit dem Fahrrad reist…
Wir übernachten nochmal in Ried und fahren am nächsten Morgen mit dem Bus nach Landeck. Dann treten wir die Rückreise mit der Bahn an. Mit dem Intercity geht es bis nach Ulm. Das letzte Stück der reise bis nach Oberkochen können wir sogar nochmal mit dem 9-Euroticket absolvieren.
23. MacGyver
Immer wenn ein Problem auftritt muss man sich ganz einfach die Frage stellen: “was würde MacGyver machen?”
Und schon ist das Problem gelöst! Schnell rettet der Hundekackbeutel den Inhalt des Rucksacks vor der inkontinenten Trinkblase.
Ein gerissener Schaltzug wird einfach kurz doppelt eingehängt und das Mountainbike bleibt in einem mittelschweren Gang noch bis zum Etappenziel fahrbar. Tubelessreifen flicken sich dank Milch von alleine und größere Cuts werden mit @maxalami gefixt. Eine Ersatzflasche Dichtmilch aus dem Rucksack kann übrigens direkt durch den Reifenschaden rein gespritzt werden.
Und ja, der schöne blaue mucoff Ventildeckel mit integriertem Ventilausdreher ist leider auf der Strecke geblieben. Ich gebe ein Bier aus, falls ihn zufällig jemand finden sollte…
Gerade noch Rechtzeitig zur Einweihungsfeier des Schafparks in Oberkochen kommen wir wieder in der Heimat an. Nach dem Fest müssen wir noch ein ganzes Stück bis nach Hause kurbeln.
24. Heimat
Jede Reise geht mal zu Ende und irgendwie ist es auch schön wieder heim zu kommen. Der heimische Garten, das Bier aus der lokalen Brauerei.
Endlich wieder ein ganzer Schrank voller Klamotten, ein Kühlschrank (der noch leer ist), die eigene Küche und das eigene Bett. Die Hometrails sind auch noch da und noch nicht völlig zugewachsen. Heimat ist dort wo man sich zu Hause fühlt. Heim kommen fühlt sich gut an…
Übernachtung im Gasthof Rieder Stub’n
Bikepark Serfaus Fis Ladis