In Scuol angekommen…nach 160 Kilometern und knapp 6000 Höhenmetern…steht heute eine Rundtour auf dem Programm. Dank Gästekarte kostet die Seilbahn nur 6 Franken für’s Velo. Also ersparen wir uns die ersten Höhenmeter.
13. Kringeln
Wenn Du einen Ort erreicht hast der perfekt ist, dann bleibe dort und dreh Dich im Kreis. Nimm mit was es dort zu entdecken gibt bevor Du weiter ziehst.
Zum Glück habe ich vor ein paar Tagen eine Ausgabe der RIDE bekommen und darin die Tour auf die Fuorcla Champatsch entdeckt.
Wow ! Volltreffer. Holy Trail. Definitiv einer der zehn Besten, den ich in meinem Leben gefahren bin! Und ich bin tausende von Singletrails gefahren. Prädikat: absolut empfehlenswert!
Die Auffahrt zur Fuorcla Champatsch wurde vor wenigen Jahren neu angelegt und ist fast durchgehend fahrbar. Ein schöner alpiner Trail mit angenehmer Steigung und welliger Spuranlage führt uns Meter für Meter nach oben. Die Landschaft ist beeindruckend schön und das Wetter traumhaft. Einzig die kalte Höhenluft oberhalb von 2500 Metern zwingt uns dazu, ein paar Warme Kleidungsstücke aus dem Rucksack zu holen.
14. Flow
Dieser sagenhafte Zustand zwischen Anforderung und Überforderung. Wie die dünne Haut einer Seifenblase zwischen langweiliger Komfortzone und gefährlicher Panikzone. Genau diesen Flow haben wir heute an der Fuorcla Champatsch auf 2720 Metern Höhe gespürt. Ein beispielhaft perfekt sanierter Singletrail … keine banale charakterlose Murmelbahn, sondern bereits jetzt nach zwei Jahren eine echte Delikatesse mit Patina und Abwechslung. Ein alpiner Singletrail, der im gesamten Alpenraum seines Gleichen sucht. Die Referenz was nachhaltigen und guten Wegebau angeht. Chapeau an die Shaper, ich ziehe den Hut vor diesem Meisterstück!
Nach einer grandiosen Abfahrt auf dem perfekt gebauten Singletrail fahren wir ein Stück durch den Bergwald. Das alte Zollhaus lädt zur Rast ein, bevor es auf einem Wurzeltrail und über zwei Hängebrücken weiter geht.
15. Brücken
Brücken verbinden. Brücken überqueren reissende Bäche, tiefe Schluchten und breite Flüsse. Reisen verbindet auch. Es verbindet Völker und Länder. Und wer reisen will, muss Brücken bauen. Brücken sind Orte der Begegnung. Man benutzt sie gemeinsam. Rund um Scuol gibt es viele tolle Brücken. Neue und alte, aus Stahl, Holz, Beton und manchmal auch aus Seilen.
Ein Teil des Weges ist abgerutscht und daher gesperrt. Die bereits gebaute Umleitung führt ein par Meter bergauf und dann in schönen Spitzkehre zurück auf den alten Weg. Dieser endet schließlich unten am Bach
16. Fliegen
Nur Fliegen ist schöner. Oder Tiefschnee fahren, vielleicht?
Dieser Singletrail katapultiert uns heute förmlich in eine andere Dimension. Die Kombination aus Marslandschaft, Sonnenschein und Wegbeschaffenheit ist einfach nur grandios! Der Grund warum wir seit vielen Jahren auf der Suche nach dem holy trail sind. Wir haben ihn schon oft gefunden, heute ein weiteres Mal!
Auf dem Rückweg nach Scuol ist nochmal ein Gegenanstieg zu überwinden. Dann geht es weiter durch die malerische Ortschaft Sent und über schöne Wiesenwege.
17. Sehnsuchtsorte
Ortschaften können auch schön sein, richtig schön. Mächtig beeindruckt haben uns die malerischen alten Häuser in Scuol und in Sent. Gewachsene historische Strukturen, Brunnen und lebenswerte Ortskerne. Übrigens fahren hier fast keine Autos und so ist der Aufenthalt sehr angenehm. Die Schweiz präsentiert sich hier von einer ihrer vielen schönen Seiten. Das Engadin wird sicher nicht das letzte Mal das Ziel unserer Reisen sein!
