Wir haben heute noch mal das schöne Herbstwetter in den Bergen für eine ausgiebige Tour zwischen Montafon und Prättigau genutzt.
Während man unten im Tal bei Nebel die dicken Winterklamotten brauchte, herrschten auf 2000 Meter Höhe in den Südhängen noch sommerliche Temperaturen. Verkehrte Welt sozusagen, oder eben Inversion.
Geht Ihr in die Berge zum Biken oder zum Wandern?
Ich versehe das oder nicht!
Wir fahren also mit dem Auto knapp zweieinhalb Stunden durch das nebelige Süddeutschland, durch den Pfändertunnel und dann ins Klostertal. In einem Seitental können wir bis auf 1000 m hoch fahren.. Genau am Parkplatz hört der Nebel auf. Nach dem Aufbau der Bikes geht es 400 Höhenmeter eine Teerstraße hinauf. Danach muss getragen werden. Der Weg ist zunächst gut begehbar, später wird er steiler und ausgesetzter. Einige Passagen sind sogar mit Stahlseilen gesichert. Dann erreichen wir einen See. Endlich schafft es auch die Sonne über die benachbarten Gipfel zu uns durchzudringen. Während hier im Sommer aufgrund der Seilbahn der Bär tobt, ist gehört uns diese wunderbare Berglandschaft heute ganz alleine. Kein Mensch ist hier oben unterwegs. Ein Traum.
Nach der Umrundung des Sees auf einem breiten Weg müssen wir nochmals 300 Höhenmeter tragend überwinden, dann stehen wir auf der Grenze zur Schweiz. Die Fernsicht ist atemberaubend, die schräg stehende Herbstsonne taucht die steilen Felsen rund um uns herum in ein bizarres Licht. Oben auf dem Gipfel über uns steigt ein Steinadler auf und begrüßt uns mit einer imposanten Ehrenrunde über unseren Köpfen in seinem Königreich…
Fortan folgen wir einem sonnigen Höhenweg auf der Schweizer Seite. Ständig sind fahrtechnisch anspruchsvolle und verblockte Abfahrten zu meistern, Immer wieder geht es bergauf und wir tragen und schieben die Bikes. Schnell wird uns klar, dass dieser Streckenabschnitt in der Gegenrichtung sicher einfacher zu befahren wäre. Einige Reifenspuren auf dem Trail zeugen davon, dass dies auch getan wird.Dennoch genießen wir das schöne Wetter und die imposante Bergkullisse.
Ab einer Hütte geht es erst einmal wieder bergab, dann erblicken wir den letzten Anstieg des Tages. Wie eine senkrechte Wand erhebt sich scheinbar unüberwindbar der Pass zurück nach Österreich vor uns. Statt der befürchteten Kletterpassage finden wir einen alten Saumpfad vor, der meist recht einfach zu begehen ist. Erst kurz vor der Passhöhe müssen wir einige wenige Meter hoch klettern.
Österreich liegt leider schon im Schatten heute Nachmittag. Dennoch fahren wir auf einem äußerst anspruchsvollen Trail ab. Die Fahrt wird immer wieder gebremst von kniffeligen und verblockten Passagen. Zudem sind ständig Spitzkehren zu absolvieren und steile Stufen zu überwinden. Als wir knapp 1500 Meter weiter unten den Talort im Montafon erreichen ist es bereits Nacht. Im Licht der Straßenlaternen fahren wir zu unserer vorab gebuchten Unterkunft.
Aufstieg heute 1800 Höhenmeter, davon über 1000 Höhenmeter getragen und geschoben.
Hier die Bilder von der Tour. Viel Spaß beim Ansehen
Warum gibt es zu dieser Tour keine detaillierte Beschreibung oder GPS Daten?
Grund: Vertrider Ehrenkodex
Kompass Karte Nr. 32: Bludenz, Schruns, Klostertal
Digitale Kompass Karte: Vorarlberg