Seit über einem Jahr müssen Sportler aller Disziplinen mit enormen Einschränkungen leben, alle Sportler? Nein, denn Outdoor-Sportarten sind beinahe uneingeschränkt möglich.
Ganze Bevölkerungsschichten fangen plötzlich an, ihre Heimat zu entdecken, die Fahrradhändler können Rekord-Umsätze verbuchen, Hersteller sind inzwischen nicht mehr in der Lage, die enorme Nachfrage nach Fahrrädern aller Art zu stillen.
Im Frühjahr locken natürlich die Hometrails. Solange noch kein Laub auf den Bäumen ist, öffnet sich der Blick auf die fantastische Landschaft der Mittelgebirge. Über blühen die Blumen neben den Wegen und als Sportler kommt man so langsam in Form. Wenn dann die Tage endlich länger werden, werden auch die Feierabendrunden immer länger.
Glücklich sind natürlich Diejenigen, die direkt vor der Haustür ein attraktives und bedarfsgerechtes Wegenetz vorfinden. Auf Bikeanlagen wie auf Pumptracks und in Dirtparks finden vor allem Kinder und Jugendliche ein tolles Freizeitangebot abseits von Computer und Fernseher. Raus in die Natur und Bewegung an der frischen Luft lautet die Devise.
Erfahrende Mountainbiker finden auf dem umfangreichen vorhandenen Wegenetz unzählige Möglichkeiten ihr fahrtechnisches Können zu verbessern oder die eine oder andere Herausforderung zu meistern.
Wo plötzlich viele Menschen raus in die Natur wollen kann es durchaus vorkommen, das dabei Konflikte entstehen. An viel besuchten Attraktionen herrscht schnell zu viel Andrang. Bürger, die sonst ihre Freizeit nicht in den Wäldern verbringen entdecken mangels Alternativen auf Einmal Freizeitbeschäftigungen wie Wandern, Geocachen oder Radfahren. Jugendliche können nicht wie gewohnt Sport in Vereinen treiben, treffen sich draußen im Wald zum Mountainbiken oder versuchen versteckte Orte wie Felsen oder Ruinen im Wald zu entdecken. Das ruft natürlich die Naturschützer auf den Plan, die auf einmal mit viel mehr Störungen der Tiere, mit Müll an den Parkplätzen oder Schäden an den Wegen konfrontiert werden. Leider führen derartige Entwicklungen schnell zu Einschränkungen und Sperrungen. Dabei sind Sperrungen, so notwendig sie im Einzelfall auch sein mögen, immer die unglückliste Lösung. Sie führen dann nämlich dazu, dass auf den übrigen Wegen nochmals mehr los ist!
Hier müssen Städte und Kommunen endlich bedarfsgerechte Angebote bereitstellen und ein Freizeitwegenetz mit vielen unbefestigten Wegen als Ergänzung zum vorhanden Wegenetz schaffen. Die DIMB unterstützt hierbei gerne mit der Fachberatung Streckenbau.
Dagegen führt die Schließung von seit teilweise Jahrzehnten geduldeten Strecken und Anlagen wie dem Aalener Tannenwäldle nicht zu einer Lösung des Dilemmas, sondern verursacht genau das Gegenteil! Solange keine gleichwertigen Alternativen vor Ort bereit gestellt werden, führt die Schließung eines Spots in der Regel dazu, dass an anderer Stelle ein Neuer entsteht.
Endlich Sommer
Man kann wieder reisen und Ziele in den Bergen ansteuern. In der Schweiz hat man vielerorts die Entwicklung schon vor einigen Jahren richtig erkannt und flächendeckend attraktive Angebote geschaffen. Der Gedanke “Fairontrails” und die gemeinsame Nutzung aller vorhandenen Wege ist unter dem Stichwort “Respekt und Toleranz” gelebte und etablierte Praxis. Man begegnet sich überall mit Rücksicht und Respekt, der Umgangston ist freundlich. Niemand beharrt darauf, dass er exklusiv “diesen Weg” für sich alleine beanspruchen kann. So einfach ist das!
Vorbildlich ist hier auch die Schweizer Fairdinand-Kampagne
Es wird Herbst und die schönste Sportart der Welt kommt zurück auf die Hometrails. Nach Alpenüberquerung, Hüttenwochenende und Bikeparkbesuchen wird die Heimat wieder zum bevorzugten Ziel. Während in den Bergen schon der erste Schnee die Trails zudeckt, verfärbt sich der heimische Wald in ein farbenfroh buntes Wunderland. Ganz neue Faktoren wie Nässe und Laub fordern ganz neue Skills. Langsam werden auch die Tage wieder kürzer. Nebel sorgt für einzigartige Stimmungen und der erste Frost kündigt sich bereits an.
Magische Sonnenauf- und untergänge machen inzwischen jede Mountainbiketour zu einem Erlebnis. Eingepackt in warme und bei Bedarf auch wasserfeste Kleidung wird das Mountainbiken zum Ganzjahressport. Mountainbiken geht einfach immer, und vor allem ist Mountainbiken immer schön. Und selbst bei Schmuddelwetter gilt: hat man den inneren Schweinehund einmal besieht, steht dem Abenteuer vor der Haustür eigentlich nichts mehr im Weg. Also, raus auf die Trails!
Mit der richtigen Fahrtechnik und dem beachten der DIMB Trailrules steht dem Mountainbiken eigentlich nichts entgegen. Anfängern ist unbedingt der Besuch eines Fahrtechnikseminars anzuraten. Hierbei sollte man darauf achten, dass des Angebot von einer renommierten Fahrtechnikschule stammt und die Trainer eine hochwertige Ausbildung bei der DIMB oder einem anderen Verband absolviert haben.
Dann der erste Schnee. Jetzt kommen Winterhandschuhe, Bergstiefel und Spikesreifen oder Fatbikes zum Einsatz. Ja, Mountainbiken kann man auch im tiefsten Winter. Und wer jetzt noch 10 Ausreden braucht es nicht zu tun, der kann es gerne mal probieren. Sie zählen nämlich nicht!
Mountainbiker sind also in der komfortablen Situation, dass sie Ihr Hobby fast uneingeschränkt ausüben können. Sie sind nicht auf Sportanlagen oder Hallen und Studios angewiesen. In der Regel brauchen sie auch keine Trainer, keinen Verein und Niemanden, der ihnen etwas vorturnt. Man kann einfach ganz individuell los fahren und das Leben auf dem Mountainbike genießen.
Einzig die beliebten Rennveranstaltungen für Profis und Hobbyfahrer und zahlreiche Veranstaltungen wie Festivals können derzeit nicht oder nur im begrenzten Rahmen stattfinden.
Auch wenn Mountainbiken eine Individualsportart ist, ist ein Engagement in einem lokalen Verein und der Deutschen Initiative Mountainbike e.V. (DIMB) unbedingt erforderlich, denn nur der organisierte Sport hat eine Lobby! Und ohne diese Lobby droht überall die Gefahr dass diese schöne Natursportart eingeschränkt und stellenweise dermaßen stark reglementiert wird, dass sie faktisch nicht mehr ausübbar ist!
Weitere Infos zum Thema Mountainbike:
101 Dinge, die ein Mountainbiker wissen muss
Reiseziele für den Sommer Sevenbikesummits
DIMB Trailrules
Buchtipp: