Skiorte im Sommer sind ja meist ein trauriger Anblick, aber dieser italienische Skiort an diesem verregneten Herbsttag ist echt sehenswert. Alles zugenagelt, alles geschlossen. Seilbahn zu, alle Hotels verrammelt, oben schneit´s, unten nieselt´s. Der Himmel ist bewölkt und besonders warm ist es auch nicht.
So kommt es dass wir in San Martino di Castrozza zunächst mal gemütlich frühstücken, dann viel Zeit damit verbringen die Bikes zu warten und schließlich irgendwann mal damit beginnen, die kleine Straße zum Passo Rolle hinauf zu kurbeln. Inzwischen schaut sogar mal ab und zu die Sonne heraus und wir kommen ein bisschen ins Schwitzen…
Oben angekommen wollten wir eigentlich einen nahe gelegenen Gipfel mit Stellungen aus dem ersten Weltkrieg erklimmen und danach auf einem schmalen Gebirgspfad abfahren. Doch genau auf der Passhöhe beginnt es zu regnen. Wir beschließen den Regen lieber oben in einer Bar auszusitzen und einen Espresso zu trinken…
…und noch einen
…und dann einen Apfelstrudel
…und zwei Studnen später Mittag zu essen
….inzwischen schneit es draußen
…wir trinken den dritten Espresso
Irgendwann läßt der Niederschlag nach und wir wagen uns wieder nach draußen. Alle Gipfel, auch Unser ist vernebelt. Den können wir erst einmal streichen. Satt dessen beschließen wir zum nahe gelegenen Laghi del Colbricon zu radeln und von dort aus auf Trails zurück nach San Martino di Castrozza zu fahren.
Die Abfahrt führt zunächst über eine Skipiste und dann leicht steigend auf einem schön angelegten Weg durch den Bergwald zu dem See. Irgendwo über uns im Nebel röhrt ein Rothirsch, ansonsten sind wir ganz alleine unterwegs. Nach dem See müssen wir die Bikes noch wenige Meter auf dem verblockten Pfad nach oben schieben, dann haben wir den Passo del Colbricon erreicht. Hier beginnt eine schöne Singletrailabfahrt auf dem Weg Nr. 14 zur Skipiste nahe der Malga Ces.
Dann beginnt wieder das echte Trailhunten. Ein Blick auf die Tabacco Wanderkarte, ein bisschen Glück und wir landen mit dem Weg Nr. 12 einen Volltreffer. Ein selbst bei der gerade herrschenden Nässe fein zu fahrener Trail auf fels- und wurzeldurchsetzten Waldboden führt uns direkt zurück nach San Martino di Castrozza. Doch zunächst muss auf dem Weg Nr. 13 ein kurzer Gegenanstieg bezwungen werden.
Da haben wir doch noch ein echtes Trailschmankerl entdeckt. Wir denken an all die Alpencrosser, die hier durch kommen und zunächst den Passo Rolle runter rollen um dann zur langweiligen Malgo Tognola hoch zu fahren und könne uns ein Lachen nicht verkneifen…auch über uns selbst, haben wir doch genau das im Jahre 2004 praktiziert.
Wir erreichen den verschlafenen Ort und verbringen den restlichen Tag mit shopping im einzigen geöfenten Alimentari und auf dem Zimmer. Zum Glück öffnet um 18.00 Uhr die Pizzeria. Für morgen ist besseres Wetter vorher gesagt.
Wanderkarte Kompass Nr. 622 Pale di San Martino 1:25000
Fotos! Da habt Ihr ja Wetter technisch echt Pech gehabt.
Hallo mich interessiert dieser Abschnitt auch
Bei meinen Recherchen bin ichimmer wieder auf
ein Bikeverbot zum Colbricon gestossen. Ein Hotel in San Martino
schreibt auf seiner HP das man da auch mit dem Bike fahren “kann”.
Hast du eine Info was da der Stand der Dinge ist. Lg