Es ist halb sechs Uhr in der früh. Die ganze Nacht hat es heftig geregnet und gedonnert. Nun ist die Kaltfront über uns hinweg gezogen und der Morgen erwartet uns mit schönstem Wetter. Da ich nicht mehr schlafen kann, laufe ich draußen vor der Hütte rum und genieße die ersten Sonnenstrahlen, die am Gabler aufgehen. Zum Glück gibt es bereits um 7:00 Uhr Frühstück und wir können fast pünktlich um 8:00 Uhr zur Transdolo aufbrechen. Bereits auf der ersten Abfahrt in Richtung Würzjoch ist das nächste Ziel am Horizont zu erblicken: Die Peitlerscharte. Nach einer Mischung aus flowigen Wiesentrails, ein paar Forstwegen und einer kurzen Wurzelpassage im Bergwald erreichen wir die Straße in Richtung Würzjoch. Hier geht’s erst einmal ein Stück bergauf. Am Pass angekommen tummeln sich auf dem Parkplatz zahlreiche Fußgänger. Wir versuchen daher den Aufenthalt hier so kurz wie möglich zu halten und weiter zu fahren. Auf dem Singletrail, der sich an der Westflanke des Peitlerkofels stellenweise etwas ausgesetzt entlang zieht kommen wir gut voran. Er ist meist fahrbar und führt abschnittsweise auch leicht bergab. Mit den Wanderern, denen wir hier begegnen gibt es trotz unser relativ großen Gruppe von 8 Personen keinerlei Probleme. Man nimmt aufeinander Rücksicht und teilt sich den schmalen Weg.

Dann geht es aufwärts. Durch eine V-förmige Schlucht geht es in Serpentinen und über Treppen nach oben. Wir haben die Mountainbikes inzwischen geschultert und arbeiten uns gemeinsam mit ziemlich vielen Wanderern nach oben. Da wir das selbe Tempo haben und alle in die gleiche Richtung wollen funktioniert aus dies absolut reibungslos. Oben angekommen ist erstmal eine Ruhepause angesagt. Wir sehen bereits das Tagesziel: die Wallfahrtskirche Heilig Kreuz unterhalb der mächtigen Felswand des Kreuzkofels. Wir warte ab, bis die meisten Wanderer ihren Weg fortgesetzt haben und nutzen einen günstigen Moment, bei dem die komplette Abfahrt frei von Fußgängern ist. So können wir die kurze Abfahrt ungestört genießen. Auf dem Schotterweg angekommen geht es am nächsten Abzweig rechts weg. Während die Wanderer alle ihre Runde um den Peitlerkofel in Richtung Gömmajoch fortsetzen, haben wir den Singletrail ins Mühlenbachtal für uns alleine. Ein paar Spitzkehren und Felspassagen geben dem an sich leicht zu rollenden Trail die notwenige Würz, so dass wir durchaus auf unsere Kosten kommen. Wir passieren einige historische Mühlen und müssen noch einen letzten Gegenanstieg auf einer Rodelbahn absolvieren. Ein Teil der Gruppe entscheidet sich den parallel verlaufenden Singletrail hinauf zu schieben. Oben treffen sich beide Wege wieder und wir kommen nahezu zeitgleich am Juel-Pass an. Jetzt geht’s bergab. Zunächst leider nur auf einem Forstweg, dann auf ein paar schmalen Wiesenwegen. Dummerweise verpassen wir auch noch einen Abzweig. Um nicht komplett auf Asphalt bis nach Alta Badia abfahren zu müssen, schieben wir einen kurzen Verbindungsweg nach oben, um zurück auf den ursprünglich geplanten Singletrail zu gelangen. Auf diesem rollen wir runter in den Ort. An der Talstation der Seilbahn gibt es nochmals eine kurze Stärkung. Danach gleiten wir entspannt im Sessellift nach oben und erreichen bei schönstem Abendlicht das Heiligkreuz Hospiz. Ein wahrlich magischer Ort. Nach einem guten Essen können wir noch sehr viele schöne Fotos von der hübschen Kirche und der imposanten Felswand dahinter machen.

Der Erste Tag der Transdolo ist geschafft. Die Strecke war mit Absicht nicht allzu schwer gewählt, die Gruppe passt und Kondition und Fahrkönnen sind auf hohem Niveau. Morgen können wir in die Vollen gehen…

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