An alle, die sich vielleicht gewundert haben, von mir in den letzten Wochen nix zu hören und auch an die, die wussten, dass ich mich mal wieder in den Bergen herumtreibe…

Wir, also Roland, Dave, Rolf und ich sind zum dem Abenteuer Westalpen gestartet.
Nach 10 Tagen an denen wir uns jeweils um die 14 Stunden durch Geröllfelder, Gletschergebiete und ausgesetzte und verblockte Wanderwege gekämpft haben, hat die Zivilisation uns wieder.

In der Zwischenzeit sind wir alle wieder geduscht, die Kleidung hängt auf der Leine und was bleibt sind großartige Eindrücke einer fantastischen Gebirgslandschaft.

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Da wir uns irgendwie andauernd auf Höhen über 3000 Metern herumgetrieben haben, kommt mir die Luft hier im deutschen Tiefland vor wie dicker Schleim, der sich durch meine Atemwege frisst.
Die freie Luft der Bergwelt hat uns zu manch heldenhaften Abfahrten angetrieben. Carsten, Dave und Rolf haben seit Abenteuer Alpencross 2004 alle einen großartigen fahrtechnischen Sprung nach vorne gemacht.
Engste Spitzkehren werden direkt an Abgründen von teilweise mehreren hundert Metern auf dem Vorderrad durchgefahren.
Klettersteige laden zum lockeren trialen ein sobald einer der Mitfahrer das störende Stahlseil etwas zur Seite hält.

Am ersten Tag des Westalpen-Abenteuers sind wir noch bei Hagel, Gewitter und Sturzregen samt Fahrrädern auf dem Gletscher herumgetanzt. Links und rechts von uns sind die Blitze eingeschlagen und wir konnten uns gerade so in ein kleines Toilettenhäuschen einer verlassenen Berghütte flüchten.
Die Abfahrt im Schnee und Regen hat uns derart durchnässt, dass wir die Sachen erst gut 24 Stunden später wieder trocken bekamen.

Der zweite Tag begann eisig kalt. In den nassen Klamotten. (Nasse Socken, Nasse Schuhe, nasse alles) Sind wir mit der Seilbahn auf knapp 3000 Meter gefahren um dort im dichten Nebel Stundenlang einen Höhenweg entlang zu tragen, der eigentlich eine atemberaubende Aussicht haben sollte.
Als kleine Entschädigung gab dann aber, als sich der Nebel für Minuten etwas lichtete die ersten Steinböcke zu sehen.
Abends um neun, nach 14 Stunden auf den Beinen hatten wir dann noch ein Hüttenerlebnis der besonderen Art.
Der Hüttenwirt konnte wohl keine Biker leiden und gab uns einfach nix zu essen. Zudem ließ er uns dann auch am nächsten Morgen noch deutlich spüren, dass wir hier nicht erwünscht sind.
Ganz komisch. Ein Glück konnten wir von den zwei bedienenden Mädels noch Brot und Käse abkaufen, als er kurz draußen war.
Mit Frühstück von einer Scheibe Brot pro Person ging es dann um halb sechs los über den Fenêtre de Durand.
Bis wir in eine Ortschaft kamen, wo es dann auch etwas zu Essen gab war es dann 14 Uhr.

Also von wegen Hunger und frieren musste ich da feststellen, dass dieses Westalpen-Abenteuer schon einzigartig war.

Entschädigt wurden wir an den folgenden Tagen.
Strahlender Sonnenschein. Teilweise Wolkenlos. Fast immer was zu Essen. (Wenn ich mal jenes Tal am 6. oder siebten Tag auslasse, wo wir nix bekamen und dann noch 1500 Höhenmeter ohne Verpflegung hochgeradelt sind vergesse.)

Aber langer Schrieb, kurzer Sinn. -> ich bin wieder wohlbehalten im Lande.
Es gab dieses Mal keinen Rahmenbruch nur einen Armbruch, der sich dann im Krankenhaus als Stauchung entpuppte.

(Zitat von Roland Schymik)

Tag 1: Gewitter, Eis und Regen

Tag 2: Im Nebel

Tag 3: Hunger und schwüle Hitze

Tag 4: Wandern zum Colle d’Entrelor

Tag 5: Im Gran Paradiso

Tag 6: Geröllfeld und Hitzeschlacht

Tag 7: Mondlandschaft

Tag 8: Der Tag der Holy Trails

Tag 9: Harter Wandertag

Tag 10: Schlußspurt

Google Map von der Tour

Alle Fotos vom Westalpencross

Bei der Tour ist die DVD Abenteuer Alpencross 3 – Die Westalpen entstanden. Mehr Infos zur DVD hier.

Exklusiv und erstmals kostenfrei verfügbar: Die GPS Tracks zur Tour bei Trackspace.