Man kommt bei einer kleinen
Alm raus, die auch bewirtet ist. Wir fahren jedoch weiter. Ab hier
geht ein Fahrweg ins Tal. Dave und Carsten finden noch einen Trail,
der einige hundert Meter parallel zum Fahrweg nach unten führt.
Während die beiden in diesen einbiegen rasen Rolf und ich den
Schotterweg nach unten. Fünf Minuten später sind wir wieder
beisammen und fahren ab, auf der Suche nach etwas zu Essen. Es ist
nun schon kurz nach siebzehn Uhr.
Rolf:
"Der Forstweg wird im unteren Ende nochmal steil und hat zwei
betonierte Fahrspuren. Ich nehme eine von beiden. Plötzlich kommt
mir ein Motocrosser entgegengeschossen. Obwohl ich nicht sonderlich
schnell bin verfehlen wir uns nur knapp. Was muss die Knalltüte
auch auf meiner Seite fahren
"
Carsten:
"Ich schone meine Hinterradbremse, der Belag ist ziemlich fertig.
Auf der Schotterpiste wird nur noch vorne gebremst...jetzt stinkt´s
halt ein wenig....
Den ganzen Tag noch nichts Richtiges gegessen, jetzt ne ordentliche
Portion Nudeln, das wär´s. In dem Kaff hier gibt´s
leider nichts. Jetzt wird es aber Zeit, was zu bekommen..."
An einem Sparladen werden
wir schließlich fündig. Wir kaufen eine Brotzeit ein und
wollen uns auf eine anliegende Wiese legen. Die Verkäuferin rät
uns aus der anliegenden Überdachung eines Feuerwehrgebäudes
eine Bierbankgarnitur zu nehmen. Freudig folgen wir dem Rat und machten
es uns gemütlich.
André und Michael brauchten eine Weile, bis sie uns finden.
Sie haben sich in den Tälern verfahren und erreichen uns erst
um halb sieben.
Rolf:
"Unser Filmteam staunt das erste Mal so richtig, welche Mengen
Essen vier Mann nach so einer Tour in kurzer Zeit vernichten. Solange
noch etwas da ist wird gegessen, egal ob Brot, Wurst, Bergkäse,
Tomaten, Mozarella, Joghurt oder Schokolade und Kekse."
Carsten:
"Beim Aufstieg ist mir eine Idee gekommen, wie ich meine Bremsbeläge
wechseln kann. Ich säge den Sicherungsstift der Marta einfach
durch und fädle den Belag heraus. Dann wird die Sache mit einem
Draht gesichert und fertig. Zum Glück ist im Begleitfahrzeug
eine Säge, so dass ich die Reparatur durchführen kann..."
Wir beschließen den
Abend gemeinsam zu Biwakieren. Wir wollen noch bis Montal fahren.
Ins Pustertal sind wir schnell abgefahren und queren die stark befahrene
Straße um den Radweg am anderen Ufer der Rienza zu nehmen. Dieser
ist teilweise etwas verwirrend beschildert und an einer Stelle aufgrund
eines Erdrutsches und durch eine Baustelle unterbrochen. Wir kämpfen
uns trotz allem durch und genießen somit eine sehr schöne
Strecke, die uns nach einem kurzen Tragestück sogar mit einem
Singletrail belohnt.
Von Ehrenburg an geht es dann noch mal 150 Höhenmeter hinauf,
über einen Hügel nach Montal.
Es ist nun kurz nach zwanzig Uhr. Endlich mal ein Ankommen bei Tageslicht.
Am Brunnen des Dorfes laben wir uns. Dann gehen wir in das Gasthaus
Alpenrose in der Ortsmitte um Pasta zu essen.
Es ist Mittwoch und eigentlich Ruhetag. Doch wir bekommen trotzdem
noch etwas aufgetischt.
Michael und André lassen wieder auf sich warten. Sie besuchen
eine Bekannte in Bruneck, um die nächste Nacht bei ihr bleiben
zu können. Ich mache mir Sorgen, ob sie noch etwas zu Essen bekommen,
wenn sie so spät hier auftauchen. Sie kommen erst um viertel
vor neun an und da gibt es im dem Gasthof leider tatsächlich
nichts mehr zu essen.
Das war dann wohl nichts mit dem gemeinsamen Verbringen des Abends.
Carsten hatte zum Glück schon frühzeitig eine Wiese ausgekundschaftet,
auf der wir nächtigen konnten. Er zeigt den Beiden den Platz
und dann fahren sie wieder mit dem Auto gen St. Lorenzen um dort noch
etwas in den Magen zu bekommen.
Wir vier nehmen noch schnell die Schlafsäcke aus dem Auto und
legen uns bald nieder.
Die Nacht ist lau und es bleibt völlig trocken. Morgens um fünf
wird es etwas kühl. Doch die Schlafsäcke sind OK.
Die Sterne lächelten uns die Nacht über an und die nahe
gelegene Straße bleibt des Nachts ruhig.
Dave:
Nachts wache ich mehrfach auf und merke zum Glück noch frühzeitig
wie gereizt meine Mandeln auf die kalte Luft reagieren. Ich versuche
wiederholt den Kopf möglichst gut im Schlafsack zu verstecken.
Irgendwann wird es so frisch, dass ich auch die Beinlinge wieder hochziehe.
Ich hatte sie zum Glück nicht ausgezogen, war ich doch von vorneherein
etwas skeptisch ob meines leichten Schlafsacks. Ich hatte ihn bisher
nur auf Besuch zum Übernachten benutzt - drinnen wohlgemerkt!
Carsten ergeht es lustiger Weise genau anders herum - er liegt schweißgebadet
in seinem Himalaya-Schlafsack.
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